Online-Predigthilfe für Prädikant*innen zum 9. Sonntag nach Trinitatis | Jeremia 1,4-10

Kursnr: 4491, 07.07.2026,

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Der Berufungsbericht des Propheten Jeremia (Jer 1,4-10) atmet das Leitbild des 9. Sonntags n. Trinitatis: anvertraute Gaben einsetzen. Jeremia wird von Gott zum „Prophet für die Völker“ bestellt. Jeremias Widerspruch, zu jung zu sein, wird mit einer Befähigung durch Gott bildlich in Szene gesetzt. Dieser Berufungsbericht Jeremias ist programmatisch für das gesamte Prophetenbuch: Nicht wird zum Propheten, wer sich befähigt sieht, sondern Jeremia wird zum Propheten durch Berufung und anschließend befähigt. Schon der Bericht mag andeuten, dass die Heils- und Unheilsbotschaften, die Jeremia in seinen Predigten prophezeien soll, ihn in Konflikt mit dem judäischen König Zedekia bringt (Jer 38), er die Eroberung der Jerusalems durch die Babylonier erleben muss (Jer 39) und er schließlich nach der Ermordung des judäischen Statthalters Geldja entgegen seiner prophetischen Worte nach Ägypten flieht (Jer 41-43).

Im Berufungsbericht (Jer 1,4-10) spiegelt sich letztlich bei Jeremia die Übernahme einer Bürde wider, die im Prophetenamt tief verwurzelt ist. Gottes Wort unabhängig persönlicher Konsequenzen weiterzugeben.

Die Person des Propheten Jeremia bleibt somit im Zwielicht des Berufungsberichts und des gesamten Prophetenbuches schillernd. Das Berufungsprivileg kann zur Herausforderung werden, und die Befähigung umfasst nicht allein das schöne Reden, sondern auch die notwendige Stärke zum Durchhalten.

Uhrzeit: 18-20 Uhr.

Für Pfarrpersonen empfehlen wir die Online-Predigtimpulse, die das Zentrum Verkündigung gemeinsam mit dem Theologischen Studienseminar der VELKD (Pullach) u. a. verantwortet.