Theol. Studientag der EKHN: Das Kreuz mit dem Kreuz - Ein theol. Denkraum über den schwierigen und doch aktuellen Glauben a. d. Gekreuzigten

Kursnr: 3974, 03.02.2025, Schmitten-Arnoldshain

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Das Kreuz ist Erkennungszeichen der Christenheit und verstörendes Symbol des christlichen Glaubens zugleich. Das Kreuz ist ein Folter- und Mordinstrument des römischen Reichs. Am Kreuz Jesu von Nazareth kollabieren alle moralischen, politischen und religiösen Schutzmechanismen gegen die Unmenschlichkeit. Am Ende ist Jesus von allen guten Geistern verlassen Auf Golgatha offenbart sich, dass der Glaube an den guten Menschen auf Sand gebaut und dass der Wille des Menschen zur Ferne Gottes die bleibende Signatur eines Lebens jenseits von Eden ist. Denn das Kreuz verschärft die Theodizeefrage. Wie konnte Gott diesen leidenden Gerechten im Stich lassen?
Was heißt es, an den gekreuzigten Christus zu glauben? Verherrlicht das Kreuz einen Gott, der seinen Sohn opfert? Führt es vor Augen, wie viele Leidende Empathie, Aufmerksamkeit und Zuwendung brauchen und dass Gott im Leiden ist bis ans Ende der Welt? Zeigt uns das Kreuz ein Vorbild der Selbsthingabe, dem wir nacheifern sollen? Stärkt es uns gar für das Martyrium? Ist es ein Sinnbild dafür, dass im Herzen des christlichen Glaubens ein großes Fragezeichen klafft, das alle siegessicheren und besserwisserischen theologischen Antworten durchkreuzt? Führt uns das Kreuz vor Augen, dass Gott anders kommt, als wir denken, glauben und hoffen? Was heißt es, dass der, der am Kreuz hängt, zur Sünde geworden und für unsere Sünden gestorben ist? Und: Welche Macht hat der offenkundig ohnmächtige Gekreuzigte?
Fragen über Fragen. Sie stehen im Zentrum eines Denkraums, der als inspirierende Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Kreuzestheologien Gestalt gewinnt. Wir werden in diesem Denkraum die Frage nach der brennenden und bleibenden Aktualität der Kreuzestheologie umkreisen und die persönliche kreuzestheologische Urteilsbildung und Sprachfähigkeit schulen. Theologische Impulse, Reflexionen und Diskurse werden einander abwechseln. Prof. Dr. Ralf Frisch wird uns geistreich und pointiert durch den Denkraum führen und dafür sorgen, dass niemandem langweilig wird.